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3,6 Tonnen Zukunft schweben vom LKW

3,6 Tonnen Zukunft schweben vom LKW

neue CNC Drehmaschine 4

Die Metallbearbeitung der Werkstatt Hildesheim investiert in die Zukunft und sichert Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Vier Beschäftigte haben abwechselnd an der CNC gesteuerten Drehmaschine gearbeitet. Tag für Tag und Jahr für Jahr haben sie Metall- und Kunststoffteile für die Industrie und Eigenprodukte hergestellt. Mal einfach, mal komplex in der Fertigung. Programmiert und eingerichtet wurde die CNC-Drehmaschine von dem Fachbereichsleiter und Industriemeister Ingo Hußmann und seiner Kollegin Lena Koch (Gruppenleitung). Seit 1991 stand die Maschine in der Lebenshilfe und hat davor bei einem Auftraggeber viele Jahre ihren Dienst verrichtet. Damals ein Novum, als die Maschine inklusive der passenden Aufträge der Lebenshilfe angeboten wurde. Nun ist es aber an der Zeit, Abschied zu nehmen und sich der Zukunft zuzuwenden. Die Instandhaltungskosten wären unverhältnismäßig hoch gewesen und die Ersatzteilversorgung inzwischen nicht mehr gewährleistet, berichtet der Werkstattleiter Peter Straube.

neue CNC Drehmaschine

neue CNC Drehmaschine 2

neue CNC Drehmaschine 3

Jetzt schwebt die neue CNC-Drehmaschine vom LKW. Von einem großen Kran gehoben, der vorher die alte Maschine auf den LKW des Schrotthändlers gestellt hat. Maßarbeit ist gefragt. Wenige Zentimeter zwischen Maschine und LKW- Wand verbleiben. Der LKW setzt vorsichtig vor und gibt somit seine Fracht langsam frei. Mit vereinten Kräften wird die Maschine auf ihren Platz gerollt. Drei Tage dauern die Aufstellung, Einrichtung, Inbetriebnahme und die erste Übergabe. Die Versorgungsleitungen müssen passen und das Abluftsystem angeschlossen werden. Danach geht es für die zwei hauptamtlichen Kolleg*innen zur mehrtägigen Schulung nach Bremen.

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Auch wenn die Maschine mit 160.000€ eine wohl überlegte Investition ist, so vernünftig ist diese. Alle Programme der alten Maschine können übernommen werden und ebenso die Werkzeuge. Das ist ein großer Vorteil. Zumal vom selben Hersteller bereits eine weitere CNC- Drehmaschine im Einsatz ist. Da in der Werkstatt nur in Einschicht gearbeitet wird, bedarf es auch einer langen garantierten Ersatzteilversorgung. Die Maschinen „altern“ bei uns nicht so schnell wie in einem Dreischichtbetrieb, erklärt Straube.

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Jetzt können wir endlich wieder voll durchstarten, ergänzt Lena Koch. Mussten Aufträge teilweise zurückgestellt und Kunden vertröstet werden, können die Rückstände mit der neuen Maschine abgebaut und Neuanfragen positiv beantwortet werden. Nicht zuletzt durch den hohen Bestelleingang des selbstgefertigten Seenotrettungssystems Rescue Star hat die gewonnene Fertigungskapazität einen hohen Stellenwert. Die vier Beschäftigten freut es, so wissen sie, die Zukunft ist gesichert. Der attraktive Arbeitsplatz bleibt erhalten und bietet weiteren interessierten Beschäftigten eine Perspektive.

Text und Fotos: Tobias Plitzko
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Medienmitteilung 2021:„Alle haben das gleiche Recht zu leben!“

Medienmitteilung des Bundesverbandes der Lebenshilfe e.V. vom 25. Januar 2021

„Alle haben das gleiche Recht zu leben!“


Sebastian Urbanski, Schauspieler mit Down-Syndrom und Mitglied im Bundesvorstand der Lebenshilfe, zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Berlin. Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar erklärt Sebastian Urbanski, Mitglied im Bundesvorstand der Lebenshilfe und Selbstvertreter mit Down-Syndrom:

„Es ist furchtbar, was damals passiert ist. Menschen, die nicht in das Bild der Nazis vom gesunden Deutschen passten, wurden kaltblütig ermordet. Auch ich wäre umgebracht worden. Nur weil ich eine Behinderung habe. Deshalb ist es ganz wichtig, dass heute niemand ausgegrenzt werden darf. Keiner ist was Besseres. Alle haben das gleiche Recht zu leben!“

Der Berliner Sebastian Urbanski gehört seit Ende 2018 dem Bundesvorstand der Lebenshilfe an. Der 42-jährige Schauspieler hatte 2017 am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus als erster Mensch mit Down-Syndrom zum Deutschen Bundestag gesprochen.

Am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus erinnert die Bundesvereinigung Lebenshilfe an die etwa 300.000 kranken und behinderten Menschen, die von 1939 bis 1945 in ganz Europa ermordet wurden. Sie galten als „Ballastexistenzen“, als „Volksschädlinge“ und wurden als „lebensunwert“ systematisch aussortiert. Die Lebenshilfe setzt sich daher seit ihrer Gründung vor mehr als 60 Jahren für eine inklusive Gesellschaft ein, die Menschen mit Behinderung und anderen Minderheiten uneingeschränkte Teilhabe garantiert.
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Medienmitteilung 2021: Lebenshilfe ist erleichtert über Kostenübernahme des Bundes für Personalkosten bei Corona-Schnelltests

Medienmitteilung des Bundesverbandes der Lebenshilfe e.V vom 20. Januar 2021

Lebenshilfe ist erleichtert über Kostenübernahme des Bundes für Personalkosten bei Corona-Schnelltests

Berlin. Die aktuellen Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern umfassen auch eine Kostenübernahme des Bundes für die Personalkosten bei Leistungserbringern der Eingliederungshilfe, die Schnelltests bei Menschen mit Behinderung und Mitarbeitenden vornehmen. Dazu erklärt die Bundesvorsitzende der Lebenshilfe, Ulla Schmidt, MdB und Bundesgesundheitsministerin a.D.:

„Zur Verringerung der Ansteckung im gemeinschaftlichen Wohnen von Menschen mit Behinderung sind regelmäßige Schnelltests von Bewohnerinnen und Bewohnern wie von Mitarbeitenden sehr wichtig. Daher ist es gut und überfällig, dass die Personalkosten hierfür ebenso übernommen werden wie in der Altenhilfe. Das haben wir als Lebenshilfe von Anfang an gefordert. Gerade weil Menschen mit Behinderung häufig mit einem schweren Krankheitsverlauf rechnen müssen, wenn sie sich mit COVID-19 anstecken, ist dies ein entscheidender Schritt für die Menschen selbst wie auch zur Eindämmung des Infektionsgeschehens insgesamt.“
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Medienmitteilung 2021: Jedes menschliche Leben ist gleich viel wert!

Medienmitteilung des Bundesverbandes der Lebenshilfe e.V vom 19. Januar 2021 

Jedes menschliche Leben ist gleich viel wert!
Bundesvereinigung Lebenshilfe verabschiedet Positionspapier zur medizinischen Versorgung in der Corona-Pandemie

Berlin. Die viel zu hohen Zahlen an täglichen Infektionen mit dem Coronavirus und die neu aufgetretenen Mutationen führen zu großer Besorgnis bei der Lebenshilfe, die sich seit über 60 Jahren für Menschen mit geistiger Behinderung einsetzt. „Wir könnten in eine Situation geraten, in der nicht mehr alle Patientinnen und Patienten gut versorgt werden können“, befürchtet Bundesvorsitzende Ulla Schmidt, MdB und frühere Gesundheitsministerin. „Wir müssen deshalb alles tun, damit die Intensivstationen nicht zusammenbrechen. Es darf nicht dazu kommen, dass Ärztinnen und Ärzte eine Wahl treffen müssen, wen sie vorrangig behandeln. Denn jedes menschliche Leben ist gleich viel wert!“

Die Lebenshilfe hat jetzt ein Positionspapier verabschiedet, das die Diskriminierung von Menschen mit geistiger Behinderung verhindern soll. Danach darf eine Priorisierung („Triage“) einzelner Behandlungsfälle nur als allerletztes Mittel in Betracht gezogen werden. Staat, Gesellschaft und alle Akteure im Gesundheitswesen müssen jede Anstrengung unternehmen, um eine Priorisierung zu umgehen, beispielsweise durch zusätzliche Behandlungsplätze. „Sollten solche schwerwiegenden Entscheidungen trotzdem notwendig sein, darf dies auf keinen Fall zu einer Benachteiligung von Menschen mit Behinderung führen“, betont Ulla Schmidt.

Die Lebenshilfe fordert den Deutsche Bundestag auf, zu beraten und Regelungen zu treffen. Unter welchen Rahmenbedingungen sollen knappe intensivmedizinische Ressourcen in Ausnahmesituationen eingesetzt werden? Ein demokratisch legitimiertes und akzeptiertes Verfahren soll Diskriminierungen vermeiden.

Abschließend appelliert Ulla Schmidt: „Nehmen Sie diese Pandemie ernst. Halten Sie sich an die Regeln und helfen Sie mit, dass wir alle – ohne Ausnahme – darauf vertrauen können, die bestmöglichste Versorgung im Krankenhaus zu erhalten!“
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Wir sagen Danke!

Wir sagen Danke!

Spende Fahrradergometer

Danke, dass sie trotz des besonderen vergangen Jahres an uns gedacht haben und unsere Projekte tatkräftig mit Ihrer Spende unterstützt haben.
Insbesondere das Projekt „Fahrradergometer“ für das ergänzendes Sportangebot anzuschaffen wurde, dank ihrer Spende, erfolgreich umgesetzt.

Spende Fahrradergometer 2

Sowie es die Situation wieder erlaubt, werden wir das bedarfsgerecht gesundheitsfördernde Angebot wiederaufleben lassen und freuen uns auf das neue Angebot, dass durch Ihre Spendenbereitschaft ermöglicht wurde.
Vielen Dank!
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Industriearchitektur ins Auge gerückt

Industriearchitektur ins Auge gerückt

Flurrenovierung Römerring 2

Jahrelang war der Flur vor dem Fachbereich Metall ein Ort, den man einfach durchschritt. Nichts Besonderes, nur ein Flur der zu dem nächsten Bauabschnitt führte, in die Jahre gekommen und renovierungsbedürftig. Ende letzten Jahres war es dann soweit. Drei Wochen lang haben die Beschäftigten und Mitarbeiter des Haushandwerkerservice gewirbelt. Sie haben den Putz ausgebessert, Metallteile entrostet und den Fußboden für die neue Oberfläche vorbereitet.

Flurrenovierung Römerring 3

Die Wände haben sie in einem Cremeweiß gestrichen und Akzente mit dunkel grau gesetzt. So wurden die Heizkörper durch die farbliche Betonung von einem notwendigen Gegenstand zu einem herausstechenden Stilelement. In Verbindung mit den ebenfalls optisch herausgestellten Eisenträgern führt dieses zu einem harmonischen Eindruck. Die optische Verlängerung der Stahlträger auf den Wänden ergänzt das Gesamtbild und macht die alte Industriearchitektur greifbar und lebendig.

Flurrenovierung Römerring 4

Die Farben sind der Farbpalette des Farbkonzeptes der Werkstatt entnommen und fügen sich gut in diese besondere Umgebung ein. Harmonisch abgerundet wird das Erscheinungsbild durch einen neuen graumelierten Fußboden und modernen energiesparenden LED- Deckenleuchten, die mit ihrem Design an frühere Werkhallenbeleuchtungen erinnern.

Flurrenovierung Römerring

Damit hat sich der Flur von einem Durchgangsweg zu einem vielbeachteten Raum weiterentwickelt, in dem die Vergangenheit auf positive Weise wieder spürbar wird und zum Verweilen einlädt.
Ein optisches Highlight auf dem Weg zur Arbeit.

Text und Fotos: Tobias Plitzko
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