Eine individuelle Aufgabe - Werkschau im Bereich Beruflichen Bildung Holz
- Publiziert in Aktuelles 2020
- geschrieben von Tobias Plitzko
Werkschau im Bereich Beruflichen Bildung Holz
Die derzeit sechs Bildungsteilnehmer*innen aus dem Bereich Berufliche Bildung haben in den letzten Wochen ihre erlernten Fähigkeiten an selbst ausgewählten Werkstücken präsentieren dürfen. Und so viel sei schon mal vorweggenommen, jedes Werkstück ist etwas Besonderes und sehr gelungen. Die Freude darüber ist den Teilnehmer*innen und dem Bildungsbegleiter Harald Daun anzusehen.
Linus hat ein Schmuckkästchen gebaut. Aber das ist noch ein Geheimnis, es soll ein Weihnachtsgeschenk werden. Daher ist das fertige Kästchen nicht mit abgebildet. Es sieht sehr dekorativ aus mit dem zweifarbigen Deckel aus Buche und der präzise gearbeiteten Gehrung an den Ecken des Korpus aus Ahorn. Damit dieser formschöne Deckel nicht vom Kästchen rutsch, hat Linus auch noch einen umlaufenden Falz an der Innenseite des Korpus gefräst. Den letzten Schliff bekommt das Kästchen durch einen aufwändig gearbeiteten Griff, der mit einem Handhobel von ihm beidseitig an gefast wird.
Lukas präsentiert voller Stolz sein fertiges Frühstücksbrett. Am Anfang stand die Überlegung wie das Brett aussehen soll, aus welchem Holz und mit welcher Maserung, wie gesägt und wie geleimt das am besten fertig aussehen könnte. Die Wahl fiel auf die Holzsorte Robinie. Damit das Brett auch dauerhaft zusammenhält, hat Lukas es zusätzlich zusammengedübelt, aber das sieht man dem Werkstück nicht an. Danach hat er die Kanten rundgeraspelt und das Brett geschliffen und geölt.
Bei der Auswahl von Leons Werkstück stand der praktische Nutzen im Vordergrund. Kurz vorher war seine selbstgebaute Handyhalterung kaputt gegangen. Da lag es nah bei der Gelegenheit gleich eine Neue zu bauen. Eine geeignete Grundplatte war schnell gefunden. Bei der hat Leon die Kanten mit der Unterflurfräse abgerundet und an der Tretlaubsäge eine Ziege aus Leimholz ausgesägt. Nun nur noch eine Nut in die Grundplatte gesägt und die Ziege passend ausgerichtet mit einem Dübel und Holzleim mit der Grundplatte verbinden. Für die Optik hat Leon die Ziege braun gebeizt. Aber viel wichtiger ist der Nutzen. Das Handy passt und Leon ist glücklich.
Der praktische Gedanke stand bei Mike ebenfalls im Vordergrund. Er hat einen Stifthalter aus einem Stück gebaut. Nachdem die richtigen Abmaße angezeichnet und gesägt waren hat er mit der Standbohrmaschine die mehrreihigen Löcher zur Aufnahme der Stifte parallel und alle auf eine Tiefe gebohrt. Zusätzlich hat Mike mit einem Forstner Bohrer eine große runde Ablage und ein Langloch über die gesamte Länge des Stifthalters – für Kleinkram – gebohrt. Mit der Unterflurfräse hat sich anschließend die Kanten gerundet und zum Schluss alles geschliffen und geölt. Komplettiert hat Mike die Ablagefächer und die Unterseite des Stifthalters mit passend ausgeschnittenem Filz.
Manuel hat sich für ein Holzbild entscheiden. Nachdem das Hintergrundholz gefunden war hat er dieses auf die vorgesehene Größe gesägt und die Kanten mit der Unterflurfräse abgerundet. Danach hat er zwei Wellensittiche aufgezeichnet und präzise mit der Tretlaubsäge ausgesägt, geschliffen und farbig angemalt. Nachdem die Holzwellensittiche auf dem Hintergrund positioniert waren, hat Manuel die Holzwellensittiche aufgeleimt. Der Hintergrund entsteht in mehreren Phasen. Zuerst hat Manuel den Himmel gemalt, das fertige Bild immer im Kopf vor Augen.
Jedes Werkstück ist mit Herzblut entstanden und zeigt die Freude an der Umsetzung des Erlernten.
Text und Fotos: Tobias Plitzko