Eröffnung des Berufsbildungsbereiches Holz im Römerring
- geschrieben von Tobias Plitzko
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Lebenshilfe Hildesheim eröffnet neue Werkstatträume
für den Berufsbildungsbereich Holz
Nach zehn Monaten Umbauzeit eröffnet die Lebenshilfe Hildesheim am Standort Römerring neue Werkstatträume für den Berufsbildungsbereich Holz (BBB-Holz). „Wir reagieren damit auf die gestiegene Nachfrage nach Berufsbildungsangeboten in Handwerk und Holz“, sagte der Vorstand der Lebenshilfe Hildesheim, Bolko Seidel, anlässlich der Eröffnungsfeier. Der Berufsbildungsbereich Holz der Lebenshilfe Hildesheim besteht seit drei Jahren und war bisher im Gebäude der Lebenshilfe in Drispenstedt untergebracht. Von dem Umzug an den Römerring verspricht sich die Lebenshilfe Synergien durch die direkte Anbindung an die Tischlerei-Werkstatt der Lebenshilfe.
Unter Führung des technischen Leiters Thomas Marschollek sind fast ausschließlich in Eigenarbeit durch Beschäftigte und Mitarbeiter neue lichtdurchflutete und fachlich modern ausgestattete Fach-Arbeitsräume entstanden. „Wir teilen uns ab sofort das Lager und rücken auch fachlich eng mit der großen Tischlerei-Werkstatt zusammen“, sagt Bildungsbegleiter Harald Daun. Die Teilnehmer des Berufsbildungsangebotes im Fach Holz freuen sich schon auf die Arbeit in den drei attraktiven modern ausgestatteten neuen Werkräumen. Etwa 100 Gästen, darunter die Hildesheimer Bürgermeisterin Beate König sowie Vertreter von Stadt, Landkreis, Agentur für Arbeit und Rentenversicherung präsentierten Daun und die Leiterin des Berufsbildungsbereichs Susanne Rogge-Kraft das Ergebnis des Umbauprojektes. Eine tolle Werkstatt mitten in unserer Stadt und nicht außerhalb auf der grünen Wiese“ lobt Bürgermeisterin König die neu geschaffenen Räume „Gestemmt wurde der Umbau mit Eigenmitteln und Spenden in Höhe von 150.000 Euro, die wir durch den hohen Anteil an Eigenleistung nicht einmal ganz aufgebraucht haben“, betont Projektleiterin Rogge-Kraft. „Mit den Berufsbildungsangeboten in Drispenstedt bieten wir derzeit 26 Plätze in verschiedenen Berufsbereichen an“, informiert Rogge-Kraft. „Allein im Bereich Holz können wir jetzt sechs bis acht Plätze anbieten. Damit sind wir eine attraktive Bildungs-Adresse für Förderschulabsolventen, inklusiv beschulte junge Erwachsene aber auch für Menschen, die nach Unfall oder Krankheit ihr Berufsfeld neu in der Arbeit mit Holz suchen.“
Los geht’s mit Sägen, Bohren, Schleifen
Im separaten Maschinenraum bedient Serkan K. die Tretlaubsäge. Seine Hände navigieren ein kleines Sperrholzteil gekonnt in die Zähne des Sägeblatts, das er mit den Füßen antreibt. Konzentriert führt er das Holz entlang der kurvigen Bleistiftlinie in die gewünschte Form. „Sägen, Bohren, Schleifen – damit fangen wir an“, erläutert Tischler und Bildungsbegleiter Harald Daun. „Einsteiger im Berufsbildungsbereich Holz erfahren zunächst eine Menge über die verschiedenen Holzarten und üben den Umgang mit den wichtigsten Handwerkzeugen. Ob und wann die Bedienung moderner Tischlerei-Maschinen dazukommt, entscheiden wir dann ganz individuell nach Neigung und Eignung.“ Teilnehmern im Berufsbildungsbereich der Lebenshilfe steht einmal wöchentlich der Besuch der Berufsschule in Kooperation mit der Werner-von-Siemensschule offen. „Während wir in Drispenstedt und am Römerring das Fach im Fokus haben, geht es in der Berufsschule eher um allgemeine Bildung wie Deutsch, Mathematik, Werkstoffkunde, Politik oder Arbeitssicherheit“, erklärt Susanne Rogge-Kraft.
Projektstart für BBB-Hauswirtschaft steht bevor
Auch das nächste Projekt hat die Leiterin des Berufsbildungsbereiches schon im Visier: „Als Nächstes nehmen wir uns die Modernisierung des Berufsbildungsbereichs Hauswirtschaft vor“, sagt Rogge-Kraft und unterstreicht die Bedeutung des vielgestaltigen Fachs. „Hauswirtschaft, das ist nicht nur Kochen. Das ist ein weites Feld. “, betont sie. „Da geht es neben Vielem anderen zum Beispiel auch um Wäschepflege, Reinigung, Einkaufen, Lagern und Kalkulieren.“ Der Projektstart steht kurz bevor. Geplant ist unter anderem der Bau einer neuen Lehrküche. „Auch hier bemühen wir uns, mit übersichtlichem Budget viel zu erreichen“, unterstreicht Rogge-Kraft. Damit dieser Bereich demnächst ähnlich modern und attraktiv für künftige Förderschulabsolventen wird, würden wir uns über weitere gezielte Spenden in dieses Projekt freuen.“
Text: Susanne Dismer-Puls
Fotos: Tobias Plitzko
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