Rückschau - es war super in Thüringen
- geschrieben von Tobias Plitzko
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Unter dem Motto „ Gemeinsam stark“ fanden in der Zeit vom 29.01. bis zum 02.02.2024 die Special Olympics Winterspiele in Thüringen statt. In zehn Disziplinen u.a. Ski Langlauf, Snow Board, Eiskunstlauf, Ski Alpin, Floorball und Klettern kämpften 900 Athleten mit geistigen Beeinträchtigungen aus dreizehn Bundesländern sowie drei ausländischen Delegationen eine Woche lang um Medaillen.
Bild 1 zeigt Trainer und Athleten mit ihren Medaillen
(v.L Sascha Kalkstein, Malte Hunscheid, Lars Nitschker, Lea-Sophie Rothermann, Leon Rahm, Nele Ola)
Aus Hildesheim hatten sich vier Kletterer der Lebenshilfe Hildesheim im letzten Jahr bei den niedersächsischen Special Olympics für die nationalen Spiele in den Disziplinen Speed Klettern und für den Toprope Wettbewerb qualifiziert. Mit ihrem Coach Michael Richers und den beiden Trainern Sascha Kalkstein und Nele Ola erlebten die Hildesheimer eine unvergessliche und erfolgreiche Woche. Eine Premiere feierte das Klettern bei den Winterspielen, es ging bis zu zwölf Meter hoch hinauf in der Kletterhalle von Weimar. Die restlichen Wettkämpfe wurden in Oberhof und Erfurt durchgeführt.
Nach einer feierlichen Eröffnungszeremonie am Montag in Oberhof im Beisein von ehemaligen Weltwintersportathleten wie Biathletin Kati Wilhelm oder Eisschnellläuferin Franziska Schenk fanden am Dienstag in allen Disziplinen die Klassifizierungswettkämpfe statt. Nach diesen werden die Athleten in verschiedene Leistungsgruppen für die Finalwettkämpfe eingeteilt.
Bild 2 zeigt Malte Hunscheidt im Interview mit dem ZDF
Am Mittwoch war es dann endlich soweit, die Finals im Speed-klettern standen auf dem Programm. Beim Speed-Klettern haben die Athleten einen Versuch, um eine speziell geschraubte Route von zwölf Metern Höhe in möglichst kurzer Zeit zu erklimmen. Dabei errangen Lea-Sophie Rothermann und Leon Rahm jeweils eine Goldmedaille, Lars Nitschker eine Silberne. Am Mittwoch Nachmittag fuhr dann das Hildesheimer Team nach Oberhof, um bei den Ski- und Snow-Board Wettbewerben anzufeuern aber auch zu staunen, mit welchen tollen Leistungen auch hier Menschen mit Beeinträchtigungen unterwegs waren.
Bild 3: das Hildesheimer Team vor der Weimarer Kletterhalle
(v.l. Coach Michael Richers, Leon Rahm, Lea-Sophie Rothermann, Lars Nitschker, Malte Hunscheid, Trainerin Nele Ola
In den Finalwettkämpfen im Toprope Klettern am Donnerstag errangen die Hildesheimer Athleten drei weitere Silbermedaillen. Die abschließenden Siegerehrungen waren jeweils persönliche Highlights für die Sportler. Malte Hunscheid aus der Hildesheimer Lebenshilfe, blickt glücklich auf die Woche in Thüringen zurück: „Es war eine schöne Zeit, mit all den anderen Athleten. Die Stimmung war immer richtig toll. Es hat mir so viel Spaß gemacht. Am Ende habe ich die Silbermedaille gewonnen.“ Die Hildesheimer Lebenshilfe bietet Klettern im Hildesheimer high climb als Begleitende Maßnahme für ihre beeinträchtigten Beschäftigten der Werkstatt seit einigen Jahren an. Der heutige Vorstand Herr Grupe-Hübner, selbst begeisterter Kletterer seit dreißig Jahren, hat das Klettern zu einem festen Bestandteil seiner Werkstatt gemacht.
Bild 4: Malte Hunscheid im Wettbewerb „Speed Klettern“
Laut dem Hildesheimer Coach Michael Richers sind alle Athleten dieser Veranstaltung Gewinner und „ es ist außerordentlich wichtig, dass Menschen mit Beeinträchtigungen ein sichtbarer Teil unserer Gesellschaft sind, nur dann kann Teilhabe und Inklusion gelingen“.
Bild 5: erschöpft aber glücklich nach ihrem Wettkampf
(v.l. Malte Hunscheid, Lea-Sophie Rothermann, Leon Rahm, Lars Nitschker
Am Freitag endeten die Special Olympics Nationalen Spiele Thüringen 2024 mit der Abschlussfeier in Oberhof. Einige der dortigen Athleten werden im nächsten Jahr Deutschland bei den Special Olympics World Games in Turin in Italien in ihrer Sportart repräsentieren. Dafür hat es für die Hildesheimer Athleten diesmal noch nicht ganz gereicht.
Text und Fotos: Michael Richers