Was kann ich gut? - Schulung zur Vorbereitung auf ein Zielplangespräch
- geschrieben von Tobias Plitzko
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Dieser und anderen Fragen waren etliche Mitglieder des Werkstattrates (WR) mit weiteren Interessierten Ende Mai auf der Spur. Der WR engagierte Frau Wioletta Seidel von der Akademie für Reha-Berufe/ Hannover für zwei Tagesseminare in der LHHI. Sie half uns zu klären: Wie kann ich mich auf das Zielplangespräch beim Leistungsträger vorbereiten? Dafür hatte sie die Wände mit wunderbaren Erklärungen tapeziert, die uns in Bild und Wort sehr geholfen haben. Sie hat uns sehr gut zugehört und es richtig toll verstanden, uns unsere Stärken nahe zu bringen. Denn zuerst fiel einem nichts ein! Welche Fähigkeiten habe ich denn?
Wiolettas hatte eine Idee: Frage mal die Kolleg*innen, die Gruppenleitungen, die Angehörigen ... und schon sprudelten unsere Erkenntnisse: anderen helfen, sich für andere einsetzen, selbstständig zur Arbeit kommen, wohnen und einkaufen, schwierige Nähte nähen, Genauigkeit bei der Metallverarbeitung, Pünktlichkeit, gut zuhören, sportlich erfolgreich sein und noch vieles mehr. Wioletta hat unsere Stärke „anderen helfen“ sehr gerne eingesetzt. Sie fand schnell etliche Freiwillige für kleine Seminar-Jobs: Zettel verteilen, für Pausen und frische Luft sorgen, Lese- und Schreibhilfe sein. Gute Laune haben und gerne lachen konnten wir alle sehr gut! Wir lernten wichtige Vorbereitungsfragen: Ich weiß, was ich kann! Welche Stärken und Möglichkeiten habe ich? Welche Unterstützung brauche ich bei Problemen? Ich kenne meine Rechte. In großer und auch in kleinen Gruppen haben wir uns dann eigene Ziele überlegt. Was wollen wir noch lernen? Alleine für Geld verantwortlich sein, ein Handy haben, seine Meinung gut vertreten, sicher lesen und schreiben … .
Ziele müssen ein paar Bedingungen erfüllen.
Genau und auch attraktiv also positiv sollen sie sein.
Man muss Ziele auch erreichen können.
Sie müssen messbar sein.
Wir erhielten Ziel-Beispiele, eines davon lautete: Ich möchte nie wieder lügen!
Wir haben gemeinsam überlegt und bewertet. Ist das Ziel genau, attraktiv, machbar und messbar? Unsere Antwort lautete schließlich: NEIN! Aber da kam der lustige Einwand aus der Runde: „Doch - das Ziel ist messbar! Denn Lügen haben kurze Beine!“ So schloss dieser Tag mit lautem Gelächter und mit großer Begeisterung für Wiolettas sehr lebendig fröhliche Art, uns die Zielplanung näher zu bringen.“
Text und Fotos: Esther von Glahn