Medienmitteilung des Bundesverbandes der Lebenshilfe vom 27. Januar
Lebenshilfe-Projekte halten Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus wach
Berlin. Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar macht die Bundesvereinigung Lebenshilfe auf Projekte örtlicher Lebenshilfen aufmerksam, die nachhaltig an die furchtbaren Verbrechen der NS-Zeit erinnern. Menschen mit Behinderung, die damals als „lebensunwert“ galten, sorgen heute aktiv dafür, dass dieser dunkle Teil deutscher Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.
Schon seit 1999 gibt es das Projekt „1000 Buchen“ des Lebenshilfe-Werks Weimar/Apolda. Entlang der Marschroute der Häftlinge des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar bis ins bayerische KZ Flossenbürg pflanzen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Bäume. So entsteht Stück für Stück ein lebendiger Erinnerungsweg.
Zudem betreibt die Lebenshilfe in der Gedenkstätte seit 2020 ein inklusives Café wie auch die internationale Jugendbegegnungsstätte. Damit arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung an diesem symbolträchtigen Ort zusammen und setzen ein Zeichen gegen Ausgrenzung.
Inklusive Führungen in der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde Brandenburg an der Havel bieten seit 2017 Menschen mit Lernschwierigkeiten der Lebenshilfe Brandenburg – Potsdam regelmäßig in Leichter oder einfacher Sprache an. Sehr eindrucksvoll erläutern damit Menschen, die in der Nazi-Diktatur selbst Opfer geworden wären, Nachgeborenen die schrecklichen Taten.
Im Projekt „Barrierefrei erinnern“ arbeiten die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora, der Erfurter Erinnerungsort „Topf & Söhne – die Ofenbauer von Auschwitz“, die Lebenshilfe Erfurt und der Landesverband der Lebenshilfe Thüringen seit 2020 zusammen und entwickeln Angebote in Leichter oder einfacher Sprache. Dazu gehören auch Führungen durch Ausstellungen, für die wie in Brandenburg an der Havel Menschen mit Lernschwierigkeiten zu sogenannten „Guides“ ausgebildet werden.
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