Die Zukunft geht uns alle an
Mit zwei Gruppen haben wir die Mitmach-Ausstellung „Bioökonomie“ auf dem Frachtschiff MS Wissenschaft im Hildesheimer Hafen besucht.
Als Katrin Garms auf die Ausstellung aufmerksam gemacht hat, fanden sich schnell interessierte Beschäftigte. Genauso schnell ist online der Temin gebucht und dann ging es mit drei Caddys auch schon los.
Als wir an dem Schiff ankamen, schüttete es wie aus Kübeln, und wir stiegen schnell in den Schiffsrumpf. Dort ist die Ausstellung aufgebaut. In der ehemaligen Ladefläche eröffnete sich ein großer langer Raum, in dem überall Ausstellungsstücke und Infotafeln standen.
Wir nutzten zwei Audioguides, die uns durch die Ausstellung führten, und uns die rund 30 Mitmachstationen erklärten.
Aber was ist überhaupt Bioökonomie?
Das ist nicht nur ein schwieriges Wort. Es beschreibt die Möglichkeiten, nachhaltige Produkte aus den Rohstoffen, die uns die Natur liefert, herzustellen. So waren zum Beispiel verschiedene Parkettböden aus den Rohstoffen Kork, Bambus und Heu zu sehen. Also nachwachsende Rohstoffe als Ausgangsmaterial für unterschiedlichste Produkte wie Medikamente, Möbel oder Reinigungsmittel.
Aber warum sollen die Produkte zukünftig aus nachwachsenden Rohstoffen produziert werden?
Ein Großteil der derzeit hergestellten Produkte hat Erdöl als Ausgangsmaterial, z.B. Plastik. Aber Erdöl trägt durch die Freisetzung von CO2 zum Klimawandel bei und der Verbrauch muss zukünftig stark reduziert werden. Dabei stammt das freigesetzte CO2 aus der Zeit als es noch Dinosaurier gab. Somit wird die Atmosphäre mit CO2 angereichert, die aus der Urzeit stammt.
Die gezeigten nachwachsenden Rohstoffe setzen auch CO2 frei. Aber dieses stammt aus der heutigen Zeit, und kann in der freigesetzten Menge von den nachwachsenden Pflanzen wieder aufgenommen werden.
Es ist interessant zu sehen, das aus hartem Holz weiche Kleidung gemacht werden kann, Pestizide durch natürliche Düfte ersetzt werden können und Reinigungsmittel und Kosmetika aus Pilzen hergestellt werden können. Insbesondere die Doppelnutzung von nachwachsenden Rohstoffen wie Chicoréesalat, der nicht nur lecker schmeckt, sondern sich auch zum Strümpfe stricken eignet.
Wo wir beim Essen sind. Auch Fleisch ist durch den hohen Flächenverbrauch der Tierzucht und deren Futtermittelproduktion, als auch der dadurch entstehende CO2 Ausstoß, ein Problem. In der Ausstellung haben wir verschiedene Alternativen von veganem Fleischersatz, also ohne tierische Bestandteile, bis hin zu Insekten und In- vitro – Fleisch, das im Labor gezüchtet wird, kennen gelernt.
Leider war die Zeit schnell vorbei und wir mussten wieder, pünktlich zum Feierabend in die Werkstatt zurück.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Umsetzung der vorgestellten Ideen genauso schnell geschieht, denn die Zukunft geht uns alle an.
Text und Fotos: Tobias Plitzko