Im Einsatz für die Sicherheit - Handwerkerservice in ungewohnter Umgebung
- geschrieben von Tobias Plitzko
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Im Einsatz für die Sicherheit
Die Umgebung ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Burhahn klettert vom Gerüst, schnappt sich das U-Profil und geht einen langen Gang entlang. In einem größeren Raum angekommen spannt er das U-Profil in einen Schraubstock, nimmt die Akkuflex und kürzt das U-Profil an der Markierung. Zurück am Gerüst übergibt er das passende U-Profil Günther. Der hat in der Zeit die Dübellöcher zum Anbringen des U-Profils gebohrt. An den Lichtkanten, die rings um den Raum an die Wände projiziert werden, sieht man die zukünftige Deckenhöhe. Einen Raum weiter schraubt ein Team bereits die feuerfesten Faserplatten an die U-Profile. Hand in Hand – Platte für Platte. Eine zweite Lage wird zusätzlich verbaut, der Brandschutzbestimmung entsprechend.
Derzeit arbeiten die Mitarbeiter des inklusiven Handwerkerservices an einem Ort zwischen Feldern und Äckern. Mittendrin steht zwei große Gebäude. Die zukünftige Behausung für die Ambergauer Strohschweine. Keine Schweinerasse, sondern eine Haltungsform. Aber dazu später.
Damit die Schweine die Ställe beziehen können, müssen die Stallungen den geänderten Bedarfen und Vorgaben entsprechend umgebaut werden. Jetzt ist die Brandschutzdecke an der Reihe. In allen Fluchtwegen und Versorgungsräumen müssen neue Decken, nach den neusten Brandschutzbestimmungen eingebaut werden. Das sind ein paar Quadratmeter.
Schließlich sind die Ställe für zukünftig 800 Ferkel und 600 Mastschweine ausgelegt. Das hört sich viel an, aber früher wurden hier weitaus mehr Tiere gehalten. Das war vor der Zeit von Henner Wolze. Der Landwirt und Betriebsleiter aus Bockenem hält Schweine in der Haltungsform 3. Das ist die zweitbeste Haltungsform und zeichnet sich, unter anderem durch teiloffener Stallhaltung mit Zugang zum Außenbereich, mehr Platz für jedes einzelne Tier und Stroh im Innenbereich aus. Kurze Wege sind dem Landwirt auch wichtig. Geschlachtet werden die Tiere keine 5km weiter, bei einer ortsansässigen Fleischerei.
Damit die Ställe bald bezogen werden können, arbeiten bis zu 12 Personen aus dem Handwerkerteam an dem Projekt.
Die Zusammenarbeit mit dem Familienbetrieb ist über die Jahre gewachsen. Der Sohn und Landwirt, Harm Wolze berichtet von den Anfängen des SB-Verkaufstandes. Mittlerweile eine feste Größe bei der Vermarktung der vielen Eigenprodukte. Auch hier hat das inklusive Handwerkerteam zu einer ansprechenden und zeitgemäßen Renovierung des Gebäudes beigetragen.
Tim Rausch, der Leiter des Handwerkerservice ist von der Zusammenarbeit begeistert und berichtet „Weitere gemeinsame Projekte sind in Planung“ Mit Sicherheit wieder ein besonderes Erlebnis.